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138 Route 2.RAMLE. Von YâfaDedjân (S. 140). Nach 5 Min. gelangt man zu Baumpflanzungen,
die sich einige Zeit fortsetzen und namentlich aus Oelbäumen be-
stehen
. Nach 25 Min. führt der Weg etwas aufwärts; 5 Min. später
befindet man sich an einer einsamen Stelle, die maktale, der Platz
der Tödtung, heisst; früher sollen hier Räuber gehaust haben.
Nach 5 Min. wieder ein Wachthaus; von hier erblickt man bereits
den Thurm von Ramle. Nach 18 Min. oben rechts das Dorf
Serfend, in Cactushecken eingeschlossen. Nach 10 Min. ein
Wachthaus links; man sieht nun die Baumgärten von Ramle, das
man nach ferneren 25 Min. erreicht; am Eingang des Orts hält
man sich links, der Weg rechts führt zum Thurm.

Ramle. Unterkommen bei Bohnenberger (rechts am Wege), Mitglied
der Tempelgemeinde in Yâfa, für 1015 Personen; Abendessen, Bett und
Frühstück 6 fr., den ganzen Tag 8 fr.; Verpflegung ausreichend: Bier
und Wein. Auch das lateinische Kloster beherbergt Fremde; es liegt bei
der ersten Biegung nach rechts, bevor man zum Städtchen kommt, ein
grosses, weitläufiges Gebäude mit niedrigem Eingangspförtchen, innen
mit zwei Gartenhöfen; in dem einen ist die grosse Rebe bemerkens-
werth
; auch die Reblauben sind hübsch; die Zimmerchen sind eher
etwas dumpfig. Die Aussicht vom Dach des Hauses ist schön. Grosse
Stallungen gehören zu dem zur Bewirthung von Fremden wohl einge-
richteten
Kloster, und 8 Franciscaner besorgen den Dienst (vgl. S. 32).
Die Cisterne dieser Herberge ist die beste am Orte. Auch die Griechen
haben ein geräumiges und wohnliches Hospiz mehr im Innern des Ortes;
ebenso die Russen.

Historisches. Die Stadt Ramle ist mit keinem Orte des hebräischen
Alterthums zu identificiren. Die Tradition, dass Ramle an der Stelle des
neutestamentlichen Arimathia gelegen sein soll, stammt erst aus dem
13. Jahrhundert; folglich ist auch der Anspruch der Mönche hinfällig,
dass die lateinische Kirche auf dem Platze des Hauses von Nicodemus
oder Joseph von Arimathia gebaut sein soll. Vielmehr wissen wir aus
arabischen Autoren ganz genau, dass der omayyadische Chalîfe Suleimân,
Sohn ʿAbd el-Melik’s, die Stadt im Jahre 716 zu bauen begann; ausser
dem rein arabischen Namen der Stadt (ramle bedeutet Sand) spricht
für die Richtigkeit dieser Ueberlieferung auch das Schweigen der ältesten
christlichen Pilger bis auf die angegebene Zeit, denn der Ort wird zuerst
im Jahre 870 als Ramula erwähnt. Der Erbauer Ramle’s und seine
Nachfolger sorgten auch für Wasserleitungen und Reservoirs. Bald
wurde der Ort blühend und vielleicht grösser als Jerusalem selbst; er
war ummauert und wies 12 Thore auf, worunter 4 Hauptthore. Christen
wohnten schon vor den Kreuzzügen in Ramle und hatten Kirchen da-
selbst
. Die Kreuzfahrer, 1099 von Lydda kommend, ruhten hier drei
Tage aus; ein Bisthum von Lydda und Ramle wurde gegründet. 1177
wurde der Ort durch Brand verwüstet. Während der Kriege der Franken
mit Saladin wurde es von letzterem zweimal erobert. Von 1266 an,
wo es den Franken durch Bibars entrissen wurde, blieb es musli-
misch
, erhielt sich aber noch bis gegen Ende des 15. Jahrhunderts in
leidlich blühendem Zustand. Später war es eine Zeit lang ganz verödet.
Napoleon hatte in Ramle sein Hauptquartier und wohnte im latein. Con-
vent
in einem Zimmer, das jetzt noch gezeigt wird.

Ramle hat 3000 Einwohner, darunter kaum ein Drittel Christen,
von denen die meisten dem griechischen Glauben angehören. Die
Baumgärten um Ramle sind üppig; Oelbäume, Sycomoren, Johan-
nisbrodsträucher
finden sich in Menge, auch einzelne Palmen, aber
sie bringen keine Früchte mehr. Die Felder, die durchweg guten
Ertrag gewähren, sind mit undurchdringlichen Cactushecken ein-